Amtsgericht Hannover

Amtsgericht Hannover, Am Raschplatz 1

Realisierungswettbewerb 1. Preis

Der Erweiterungsbau für das Amtsgericht Hannover liegt auf der wenig attraktiven Rückseite des Hauptbahnhofs, die durch mehrere Gerichtsbauten, ein Parkhaus und das dominierende Hochhaus der Sparkasse geprägt wird.
Dieses Gebiet ist Teil einer Stadterweiterung, die um 1830-60 von Laves auf rasterförmigen Grundriß mit fast quadratischen Baublöcken von großer Einheitlichkeit in Maßstab und Dimension und relativ schmalen Straßen geplant worden war.
Durch die Zerstörungen des Krieges und die Wieder-aufbaumaßnahmen der folgenden Jahre haben sich zwar in Form und Inhalt Wandlungen ergeben, die typische Blockstruktur ist in Teilbereichen jedoch erhalten geblieben.

Alle Gebäude orientieren sich mit ihren Eingängen zu einem Platz, der von einem zufälligen Nebeneinander sehr unterschiedlicher Architekturen mit ebenso unterschiedlichen Baukörperformen, Materialien und Außenraumbeziehungen gebildet wird.
An der Bahnseite sind die Innenhöfe nur dreigeschossig geschlossen, mit einer raumabschließenden begrünten Wand im 4.OG als Emissionsschutz.
Die 5 OG- und 2 UG bestehen in ihren trag. Teilen aus Stahlbeton mit einer vorgeh. Natur­stein­ver­klei­dung.
Das Gebäude nimmt in seiner Maßstäblichkeit, mit Zonierungen, Traufhöhen und Fensterformen und -teilungen Bezug auf die bestimmende Nachbarschaft des denkmalgeschützten Altbaus von 1912.
An dieser Seite ist das Gebäude in seinen publikumsintensiven Bereichen durch eine dreigeschoßhohe Verglasung visuell geöffnet worden, um einerseits das Staatsgebäude für den Bürger offen und einsichtig zu gestalten und andererseits den hier engen Straßenraum optisch zu erweitern, sowie vom Innenraum den Blick auf die attraktive Altbaufassade des Amtsgerichts zu öffnen.

Fertigstellung 1985
7.500 m2 HNF 17.000 m2 BGF 56.000 m3 BRI
Bauherr: Land Niedersachsen
Deutscher Natursteinpreis / Anerkennung
Bausumme: 32 Mio. DM
Erbrachte Leistung: HOAI LPh 2-5

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